Die Mittel und Wege um passende Suchbegriffe für eine Affiliate-Website zu finden sind groß. Vielleicht ist es genau deshalb auch manchmal nicht einfach. Im Oktober 2009 zeigte Karsten bereits den Ansatz mit Axandras KeywordIndex. Leider hat dieses Tool extreme Schwächen was die Werte angeht. Heute genau wie damals sind die Werte fern der Realität.
Genauigkeit vs. Traffic
Wie Karsten schon damals schrieb, kommt es auf die Genauigkeit von Keywords an. Je allgemeiner ein Suchbegriff ist, desto größer ist dessen Streuverlust. Hoher Traffic bei allgemeinen Suchbegriffen wie „Handys“ ist zwar schön anzusehen, doch wird mein Besucher viel eher mit einem guten Warenkorb abschließen, wenn er mich mit „Motorola Handy“ findet und dadurch direkt in der Kategorie der Motorola Handys landet. Kommt er mit der Marke im Suchbegriff, will ich wahrscheinlich nicht mehr Hersteller vergleichen oder sich orientieren, sondern weiß schon was er will und wird kaufen. Wer nur mit dem Begriff „Handys“ kommt will in der Regel erstmal suchen was es gibt. Modelle vergleichen, Funktionalitäten bestaunen, über Preise meckern usw.
Beide Varianten sind aber noch nicht die optimalen Lösungen um eine hohe Abschlussrate zu erzielen. Dafür sollte man seine Rankings auf noch wesentlich speziellere Keywords ausrichten. Die genauen Modellbezeichnungen der Handys beispielsweise. Besucher die mit „Sony Ericsson w800i“ auf die Website kommen haben bereits Kontakt mit dem Modell gehabt und die Wahrscheinlichkeit das jetzt gekauft wird ist hoch. Viele Shops und eben auch Affiliate-Websites unterschätzen diese Long Tails.
Entlang des Pfeils sind doch lauter schöne Begriffe zu denen man in Suchmaschinen auf den besten Plätzen stehen sollte.
Tipp: Kaufen, Bestellen, Vorbestellen, sind nur drei der wichtigsten Begriffe die eine Affiliate-Website enthalten sollte, damit Rankings von Produktnamen etc. immer in Verbindung mit diesen drei Begriffen entstehen können.
Gut, soviel zur Einleitung und jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich dem Finden der richtigen Suchbegriffe.
Suchbegriffe finden
Google AdWords Keyword-Tool – Mit dem Keyword-Tool von Google lassen sich Suchbegriffe sehr schnell nach Traffic etc. sortieren und allgemeine Begriffe werden von Google durch weitere Begriffe ergänzt. Die beiden Screenshots oben zeigen Abfragen zu „sony ericsson“ und zu „handys“. Wie man aber nur unschwer übersehen kann, sind die Modelle von Sony Ericsson die mir im Tool gezeigt werden nicht die aktuellen. Selbst wenn ich die Abfrage auf globale Werte setze, fehlen noch Modelle.
Google Suggest – Wer Produkte bewirbt, sollte stets den Herstellernamen in Google eintippen und die Vorschläge auswerten. Gebe ich Sony Ericsson nämlich in Google ein, bekomme ich vorzugsweise die aktuellen Modelle gezeigt – genau dies tat das Keywordtool nicht zuverlässig. Anbei der Vergleich beider Eingaben.
Gut zu sehen, dass kein Aino mit in der zweiten Spalte ist. Die erste Spalte gehört zu den Treffern die ich mit Suggest erfasst hatte. Die zweite Spalte sind die Ergebnisse zur Eingabe „Sony Ericsson“ direkt ins Keyword-Tool. Das Aino hat aber ein hohes Suchvolumen und sollte daher berücksichtigt werden.
Verwandte Suchbegriffe – Gebe ich einen Suchbegriff in Google ein, bekomme ich häufig am Ende der Trefferliste noch eine Auflistung mit verwandten Suchbegriffen. Begriffe die dort stehen werden häufig angeklickt und somit lohnt es sich auch für diese Begriffe eine Affiliate-Website zu platzieren.
Google Insights – Mit den Google Insights for Search lassen sich Suchbegriffe noch etwas genauer betrachten. Muss man nicht immer machen, aber gerade bei Modellnamen ist es von Vorteil. Denn wenn Nachfolgermodelle kommen, verlieren die alten Modelle schnell an Traffic und auch die Käufe gehen deutlich zurück. Wer da nicht ganz fit ist, kann solche Bewegungen mit dem Tool beobachten.
Google Sktool – Mit dem Google Sktool kann man u.a. auch einfach eine Domain der Konkurrenz oder eine eigene Domain abfragen und sich von Google Suchbegriffe vorschlagen lassen.
Tipp: Ganz allgemein sollte man auch bei den Konkurrenten die Keywords im Content betrachten, sowie die Description der einzelnen Unterseiten und natürlich die Titel eben dieser. Dafür braucht es aber kein Tool, denn Rechtsklick und Quellcode anzeigen ist da effektiv genug.
Wunderrad – Übers Google Wunderrad lassen sich ebenfalls noch passende Begriffe zum eigenen Suchbegriff abfragen. Um das Wunderrad zu aktivieren muss man nur mehr Optionen in der Sidebar der Google Suche auswählen und dann eben auf Wunderrad klicken. Alternativ einfach „tbs=ww:1&q=suchbegriff“ hinter das „search?“ in der Adresszeile klemmen. Soll ja jeder seine eigenen Wege dafür haben, ich tippe gern direkt in der Adresszeile rum.
Merchant fragen – Affiliates können jederzeit auch den Merchant anschreiben und freundlich um eine Keyword- oder Warenkorb-Liste bitten. Die Keywords die man bekommt sind in der Regel die für AdWords. Einfach die Liste ins Keyword-Tool kopieren und dann Entscheidungen treffen. Mit der Warenkorb-Liste meine ich natürlich die Bestseller der Quartale oder noch besser, die der Monate. Da jedoch geizen viele Merchants auch rum weil sie die Befürchtung haben das der Affiliate sowas zum nächsten Merchant trägt. Deutlich mehr Erfolg hat man da in exklusiven Partnerschaften wenn man keine Konkurrenten bewirbt.
Konkurrenten finden
Zwischenzeitlich erwähnte ich ja, Keywords auch anhand der Konkurrenten herausfinden zu können. Dafür aber muss man die Konkurrenten erst kennen. Eine der einfachsten Übungen für all die Leute, die bereits die SISTRIX Toolbox einsetzen. Das Werkzeug erlaubt es, die teilnehmenden Websites von Partnerprogrammen aufzudecken. Gefällt mir das Jochen Schweizer Partnerprogramm, möchte ich wissen wer an diesem alles teilnimmt. Denn ohne dieses Wissen ist es mir nicht möglich den Markt bestmöglich zu bewerten.
Ein Blick auf die Partner-IDs sagt mir dann noch nicht viel, aber der Klick auf die Details bringt mir dann eben auch die URLs und Domains mit denen der Affiliate am Partnerprogramm teilnimmt. Außerdem sehe ich direkt an welchen Programmen er noch teilnimmt und finde somit mögliche Programme die auch bei mir passen könnten. Außerdem kann ich mir auch gleich alle Domains der gefundenen Partner zeigen lassen, ohne diese nach Partnern zu sortieren.
Noch tiefer möchte ich da aber nicht ins Detail gehen. Ich wollte nur kurz anschneiden das es wichtig ist, bei der Recherche nach den richtigen Suchbegriffen, auch die Konkurrenz zu kennen. Gerade die erfolgreichen Konkurrenten – und das sind nicht immer die, die mit dem Top-Key ganz vorne stehen – sollte man sich genau anschauen und auch dauerhaft unter Beobachtung nehmen.
Fazit
Ich wollte eigentlich nur übers „Finden“ von Keywords schreiben, jedoch fällt es mir immer schwer, wichtige Bereiche einfach auszugrenzen nur um die Thematiken nicht zu überschneiden, obwohl sie doch eigentlich zusammengehören. Konkurrenzanalyse und Keyword-Recherche ist im Prinzip eine Sache. Ich wollte aber auch zeigen, dass so weit wie möglich alles ohne kostenpflichtige Tools funktioniert. Bis auf die Sache mit der Toolbox ist das nämlich der Fall. Ja, zuletzt hoffe ich natürlich immer auf eine einsteigerfreundliche Schreibe. :-)